Xiaoyong Chen, geboren 1955, ist ein Komponist, der von 1980 bis 1985 Komposition am Central Conservatory of Music in Peking studierte und anschließend von 1985 bis 1989 bei György Ligeti in Hamburg tätig war. Sein Werk umfasst sowohl Orchester- als auch Kammermusik, oft unter Einbeziehung chinesischer Instrumente. Chens Musik wird regelmäßig auf renommierten Festivals und in Konzertreihen auf nahezu allen Kontinenten aufgeführt. Er komponiert im Auftrag und kooperiert weltweit mit Orchestern, Festivals und Universitäten.
Zu den Festivals, mit denen er zusammenarbeitet, gehören die Donaueschinger Musiktage, das Holland Festival, das Festival Présences in Paris, die World Music Days, das Festival MaerzMusik, das Huddersfield Festival, der Warschauer Herbst, die Kölner Biennale, das Soundstreams Festival in Toronto und das Schleswig-Holstein Musik Festival. Zu den Orchestern, mit denen Chen zusammenarbeitet, zählen das Gulbenkian Orchestra, das SWR-Sinfonieorchester, die Münchner Philharmoniker, die China National Symphony, das Orchestre Philharmonique de Radio France, das KBS Orchestra, das Zürcher Kammerorchester, die London Sinfonietta, das Ensemble Modern, das Klangforum, das Arditti Quartet, das Auryn-Quartett und das Kairos Quartett.
Seit 1994 pflegt Chen eine intensive Zusammenarbeit mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die ihm großzügige musikalische und künstlerische Unterstützung bietet. Ein herausragendes Ereignis seiner Karriere war ein vierstündiges Porträtkonzert mit dem NDR-Sinfonieorchester Hamburg im Jahr 2008.
Chen war bis 2023 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und hat seit 2023 einen Lehrstuhl für Komposition am Xinghai Conservatory of Music in China inne. Gastprofessuren führten ihn regelmäßig nach China und in andere Teile Ostasiens. Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg, und sein gesamtes Werk wird exklusiv durch Boosey & Hawkes-Sikorski vertrieben.
Chen ist fasziniert von der Entstehung und Entwicklung einzelner Töne. Viele seiner Werke nehmen ihren Ausgangspunkt in scheinbar einfachen Klangereignissen, die noch nicht von einer kompositorischen Ausarbeitung geprägt sind. Für Chen ist das Komponieren eine Form der Kommunikation mit dem Klang und das Entdecken seiner verborgenen Möglichkeiten. Daher zeichnen sich seine Werke durch eine Offenheit aus, die den Eindruck erweckt, dass auch der Komponist nicht im Voraus weiß, wohin ihn die Musik führen wird.