Spielstätten
Bach & now! – Die Agathenburger Bachtage 2025, ein Ereignis, das ganz im Zeichen der Musik Johann Sebastian Bachs steht, findet an drei bemerkenswerten Spielorten statt, die sowohl für ihre akustischen Qualitäten als auch für ihre historische Bedeutung bekannt sind: Schloss Agathenburg, St. Wilhadi und St. Cosmae et Damiani.

Schloss Agathenburg
Das Schloss mit imposantem Barockgarten, der zum Lustwandeln und Verweilen einlädt, liegt nur einen Steinwurf entfernt von Stade, der Hansestadt mit gleich zwei berühmten Barockorgeln.
Bespielt werden der prunkvolle Barocksaal und der rustikale Pferdestall – zwei Konzertsäle mit ganz unterschiedlicher Aura bieten die spannende Möglichkeit, an einem Spielort diametrale Klangräume zu erleben.

Hansestadt Stade
Das beschauliche Städtchen Stade wird geprägt durch seine Lage an den Flüssen Elbe und Schwinge. Beiden verdankt Stade seine wechselvolle Geschichte.
Die Schwinge, die mitten durch die Altstadt fließt, versprüht zudem maritimen Charme, der Stadthafen liegt direkt in der Altstadt und ist heute ein attraktiver Sportboothafen.
Doch besonders die zwei Backsteinkirchen der Stadt, die imposante gotische Hallenkirche St. Wilhadi und das Wahrzeichen Stades, die barocke Stadtkirche St. Cosmae et Damiani, locken mit ihren bedeutsamen historischen Barockorgeln jährlich zahlreiche Musikliebhaber aus aller Welt nach Stade.

St. Cosmae et Damiani
Dieses Stader Wahrzeichen liegt eingebettet zwischen Rathaus und den Fachwerkbauten der Stader Innenstadt. Prachtstück der Kirche ist die berühmte Barockorgel, mit deren Bau der Orgelbauer Berendt Huss 1668 begann und die von seinem Neffen Arp Schnitger 1675 vollendet wurde. Schnitger begründete damit seinen Ruf als einer der besten Orgelbauer Deutschlands.
Noch heute gilt die Orgel als eines der bedeutendsten Orgelbauwerke aus der Barockzeit. Sie wurde 1975 durch die Orgelbauwerkstatt Jürgen Ahrend mit viel Feingefühl wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.
Diese Restaurierung gilt weltweit als eine der wegweisenden Maßnahmen ihrer Art.

St. Wilhadi
Dass dieser wuchtige Backsteinbau mit seinem trutzigen Turm mit einem Orgelwerk von kulturhistorischer Bedeutung ausgestattet ist, mag im ersten Moment überraschen, doch St. Wilhadi hat in ihrer langen Geschichte schon einige Orgelbauer beflügelt. Bereits im 14. Jahrhundert mit einer Orgel bestückt, die beim großen Stadtbrand 1659 den Flammen zum Opfer fällt, wird Orgelbaumeister Huss auch hier mit dem Bau einer neuen Orgel beauftragt, welche nach seinem Tod von seinem Neffen und Schüler Arp Schnitger vollendet wird.
Ein Blitzschlag zerstört 1724 den Kirchturm und mit ihm auch diese Orgel.
1730 schließlich wird der Orgelbaumeister Erasmus Bielfeldt, der beim Schnitger Schüler Matthias Dropa ausgebildet wurde, mit dem Bau einer neuen Orgel für St. Wilhadi beauftragt; sie wird nach 5-jähriger Bauzeit 1736 eingeweiht.
Eine 1990 durchgeführte, umfangreiche Restaurierung durch den Orgelbauer Jürgen Ahrend lässt die Orgel nun wieder in ihrem historischen Klangbild ertönen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Zeugnisse barocker Orgelbaukunst.
Die neuen Klangräume bereichern die historische Orgellandschaft wesentlich um nunmehr darstellbare Musik des 19. bis 21. Jahrhunderts. Die romantischen französischen Klangfarben gelten als einmalig in der Region.